Gestern berichtete ich von den ein wenig desaströsen Zuständen
in unserer Gastfamilie und habe versprochen, euch, meine lieben Leser, auf dem
Laufenden zu halten. Nun denn, nach einem Tag voller Krisen und Ungewissheiten
kann man sagen: BM:Writing wechselte die Location! Aber lasst mich alles von
Anfang an erklären…
Die Nacht war der pure Horror, mit Lungenproblemen, einem
steifen Nacken und aufgrund der mangelnden Duschgelegenheiten auch ein wenig
streng riechend steigen, oder besser gesagt, fielen wir aus den Betten – und ich
kann euch sagen, mit den Kreuzschmerzen einer in die Jahre gekommenen Pensionistin
klettert man nur behäbig aus dem oberen Teil eines Kinderstockbettes. Nach dem
Frühstück ging es für uns nach Powerscourt und anschließend nach Glendalough –
zwischendurch bekamen wir von unserem Styler-Guide noch ein paar brisante Infos
über die Kopulation und die Nachwuchskalkulierungen der irischen Schafe (wobei
es anscheinend wirklich stimmt, dass mehr Schafe als Menschen diese Insel
bevölkern…).
Um nun zum eigentlichen Thema diese Eintrags
zurückzukommen, muss ich das Schaf-Thema wohl verlassen und erwähnen, dass
schon den ganzen Tag mit Sprachschule und Kursleiterin über unsere
Gastfamiliensituation diskutiert wurde. Fotos des Messi-ähnlichen Haushalts wurden
präsentiert, über die Arbeitsmentalität an Sonntagen gefachsimpelt und dabei
der 11- beziehungsweise 4-Uhr-Tee eingenommen. Nachdem wir mit unseren Begleitlehrern
noch lange bei einem Kaffee im Pub über die Situation geredet hatten, rannten
wir noch ein wenig wirr am Strand herum, aber wir hatten unseren Spaß, was doch
schließlich die Hauptsache ist, oder.?
Schließlich kam inmitten eines tosenden Sturmes (ja, das
Wetter ist typisch irisch: Wind ohne Ende und beständiger Nieselregen) der lang
ersehnte Anruf, dass wir eine neue Familie bekommen und in zwei Stunden den Ort
des Grauens verlassen durften. Als wir unsere Koffer holten, war zwar die Katastrophe
perfekt, als wir dezent niedergemacht wurden, aber dafür hat sich das ganze
Affentheater voll ausgezahlt: In neuen Heim fühlen wir uns wie im Himmel
(Zimmer 4-mal so groß, Betten 2-mal so groß, ein eigenes Bad gemeinsam mit dem
weiteren Gastschüler, einem 18-jährigen Belgier – if you know what I mean,
ya.?! ;D – und eine supernette Family
mit zwei bestens erzogenen Hunden).
Ganz ehrlich, seit ich hier bin und auf der pinken
Bettdecke liege, hat sogar meine künstlerische Denkfähigkeit wieder eingesetzt:
Ich schreibe mehr, ich schreibe leichter und vor allem wieder mit Lebensfreude
pur – mit dem ganzen Herzen!
Von der rosaroten Wolke 7 grüßt euch ganz herzlich - BM:Writing
All's well that ends well. Copyright W.Sh.
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