Mittwoch, 17. April 2013

Lieber einen Schritt zurück…

…um wieder schneller nach vorne zu kommen! Ganz nach diesem Motto legte ich den heutigen Tag an. Nachdem mir letzte Nacht nicht mehr als vier Stunden Schlaf vergönnt waren, ließ ich den heutigen Tag etwas ruhiger angehen. Zwar stand ich etwas verfrüht auf, um mit meiner Zimmerkollegin unserer 7-jährigen Host-Sister eine Schulfrisur zu zaubern, und ich schlief auch keineswegs in der Schule ein, aber dennoch fühle ich mich nun wieder etwas besser. So verschlief ich die Zugfahrt nach Dublin, cancelte den Abendausflug und liege nun als einzige verdammt uncool um halb neun schon im Bett. Momentan schreibe ich gemütlich meinen Blog, beantworte Fanmails (Vielen Dank an alle, die mir etwas Nettes schreiben – ihr seid wahrhaftig die besten Leser, die man sich nur wünschen kann.!) und schneide das Video der gestrigen Irish Dancing Night.

Gerade eben habe ich bemerkt, noch nicht ein einziges Wort über unser heutiges Programm fallen gelassen zu haben. Gleich vorweg: Als aufregend, amüsant oder besonders außergewöhnlich würde ich es nie und nimmer bezeichnen, denn wir verbrachten den Nachmittag im Guinness Store House. Ein wenig etwas über die Geschichte des klassisch irischen Biers zu erfahren ist vielleicht eine ganz nette Angelegenheit, aber wenn eine gratis Kostprobe beim Eintrittspreis inkludiert ist, man zu Hause ohne weitere Umstände Bier im Clubs, Bars oder Gastrobereichen bestellen kann und trotzdem anderen beim Verkosten zusehen muss, kann man sich meinen Unmut glaube ich nur allzu gut vorstellen. Natürlich respektiere ich die Gesetze jedes Landes, aber wegen eines kleinen, klitzekleinen Schluckes wird man in meinem Alter ganz sicher nicht sofort zum Alkoholiker. Hat ja niemand gesagt, dass ich mir sofort um vier Uhr nachmittags auf einer Schulveranstaltung eine Halbe bestellen würde, aber wie gesagt: Ein kleiner Schluck hätte mir den Tag schon durchaus ein wenig versüßt.

Zähe Sache, mein Blog heute, nicht wahr.? Wer bis hierher durchgehalten hat, wird nun noch mit einer kleinen Anekdote belohnt: Für unseren Aufenthalt in Irland bekamen wir ein Ticket für den Zug nach Dublin und die Busse in und um Dublin und Bray. Meines hat genau ein einziges Mal funktioniert, dann hat der Automat immer einen aggressiven Auszucker bekommen, wenn er dieses vorgehalten bekommen hat (soweit ein Automat aggressiv werden kann…). Tags darauf bekam ich ein neues Wochenticket, jedoch war nach einer Strecke klar: Anderes Ticket, gleiches Desaster. Jedenfalls brachten mich diese Umstände immer wieder in Gespräch mit den einheimischen Angestellten (Englisch erfolgreich ausgetestet – es funktioniert wirklich!) und nach einem Tag kannte ich bereits so einige Leute. So wirklich lustig daran aber ist, dass mir heute zwei  noch unbekannte Angestellte schon von weitem am Bahnsteig entgegen gewinkt haben und mir lang und breit mit großer Euphorie erklärt haben, dass sie schon alles wissen und ich nur zu ihnen kommen brauche, wenn ich irgendwohin möchte. Offensichtlich scheint eine ein wenig planlose, mit Laptop und Kamera ausgestatte Bloggerin aus Österreich schon Pubgespräch geworden zu sein. Peinlich, peinlich.

Wie auch immer: Aus jeder Situation habe ich gelernt, dass man sich in Irland niemals zu sorgen braucht, denn die Iren sind an Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft durch nichts und niemanden zu übertreffen – mag nach Klischee klingen, und bekanntlich sollen Klischees ja einen wahren Hintergrund haben.

Grüße in die ganze Welt wünscht BM:Writing

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