Gerade eben habe ich bemerkt, noch nicht ein einziges Wort
über unser heutiges Programm fallen gelassen zu haben. Gleich vorweg: Als
aufregend, amüsant oder besonders außergewöhnlich würde ich es nie und nimmer
bezeichnen, denn wir verbrachten den Nachmittag im Guinness Store House. Ein wenig
etwas über die Geschichte des klassisch irischen Biers zu erfahren ist vielleicht
eine ganz nette Angelegenheit, aber wenn eine gratis Kostprobe beim
Eintrittspreis inkludiert ist, man zu Hause ohne weitere Umstände Bier im
Clubs, Bars oder Gastrobereichen bestellen kann und trotzdem anderen beim
Verkosten zusehen muss, kann man sich meinen Unmut glaube ich nur allzu gut
vorstellen. Natürlich respektiere ich die Gesetze jedes Landes, aber wegen
eines kleinen, klitzekleinen Schluckes wird man in meinem Alter ganz sicher
nicht sofort zum Alkoholiker. Hat ja niemand gesagt, dass ich mir sofort um
vier Uhr nachmittags auf einer Schulveranstaltung eine Halbe bestellen würde,
aber wie gesagt: Ein kleiner Schluck hätte mir den Tag schon durchaus ein wenig
versüßt.
Zähe Sache, mein Blog heute, nicht wahr.? Wer bis hierher
durchgehalten hat, wird nun noch mit einer kleinen Anekdote belohnt: Für
unseren Aufenthalt in Irland bekamen wir ein Ticket für den Zug nach Dublin und
die Busse in und um Dublin und Bray. Meines hat genau ein einziges Mal
funktioniert, dann hat der Automat immer einen aggressiven Auszucker bekommen,
wenn er dieses vorgehalten bekommen hat (soweit ein Automat aggressiv werden
kann…). Tags darauf bekam ich ein neues Wochenticket, jedoch war nach einer
Strecke klar: Anderes Ticket, gleiches Desaster. Jedenfalls brachten mich diese
Umstände immer wieder in Gespräch mit den einheimischen Angestellten (Englisch
erfolgreich ausgetestet – es funktioniert wirklich!) und nach einem Tag kannte
ich bereits so einige Leute. So wirklich lustig daran aber ist, dass mir heute
zwei noch unbekannte Angestellte schon
von weitem am Bahnsteig entgegen gewinkt haben und mir lang und breit mit großer
Euphorie erklärt haben, dass sie schon alles wissen und ich nur zu ihnen kommen
brauche, wenn ich irgendwohin möchte. Offensichtlich scheint eine ein wenig
planlose, mit Laptop und Kamera ausgestatte Bloggerin aus Österreich schon
Pubgespräch geworden zu sein. Peinlich, peinlich.
Wie auch immer: Aus jeder Situation habe ich gelernt,
dass man sich in Irland niemals zu sorgen braucht, denn die Iren sind an
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft durch nichts und niemanden zu übertreffen –
mag nach Klischee klingen, und bekanntlich sollen Klischees ja einen wahren
Hintergrund haben.
Grüße in die ganze Welt wünscht BM:Writing
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