Mittwoch, 17. April 2013

Kurioses ohne Ende


Nach einem ausgedehnten Schläfchen begann der Tag mit zwei wundervollen Croissants, und wenn ein Tag so beginnt, kann er doch nur ein guter werden! Leider aber wurden wir wie dieser Tage immer zuerst in die Sprachschule verfrachtet, bevor wir auf das Leben losgelassen wurden. Für mich stellen diese Stunden immer die langweiligsten der ganzen Reise dar, schließlich fahre beziehungsweise fliege ich nicht hunderte von Kilometern, um dann erst recht wieder in vier Wänden zu sitzen.

Die sich wie eine ganze Ewigkeit anfühlenden Stunden werden immer in zwei Teile geteilt: Die erste Hälfte wird mit einer annähernd als sympathisch zu bezeichnenden Frau verbracht, mit der die erste halbe Ewigkeit zumindest langsam zu verrinnen scheint, aber seien wir ehrlich: Freiwillig würde ich auch mit ihr nur wenig Zeit verbringen. Das typische Klischee der Lehrer stimmt zwar meiner Meinung nach nicht immer, aber ein ganz bestimmt Teil hat sich noch immer bewahrheitet: Du kannst sie dir nicht aussuchen, und du  musst so oder so mit ihnen zurechtkommen.

Die zweite Hälfte der angesprochenen Ewigkeit wie allerdings mit einer stark gewöhnungsbedürftigen Frau vertrieben: So wies sie uns an (Synonym für zwang uns), jeden Tag „just a little diary entry“ zu schrieben. An und für sich wäre das ja nicht unbedingt der Weltuntergang, aber dieses zuckersüße Lächeln lässt eine Seele wie die der Dolores Umbridge aus Harry Potter vermuten. Aber es kommt noch dicker: Anstatt die halbe Seite täglich einfach nur halbe Seite sein zu lassen, offenbarte sie uns heute, die Texte sogar abzusammeln und zu korrigieren. Mag vielleicht ganz nett klingen, dass das aber für uns einiges an Unannehmlichkeiten bedeutet, mag wohl nicht jedem klar sein: 100 Wörter sind schnell geschrieben, in nicht einmal 10 Minuten könnte man sich der Hausaufgabe entledigen. Aber diese 100 Wörter gesellschaftstauglich zu machen, ist wohl für meine Wenigkeit im Beinahe-Urlaub schon ein wenig zu viel der Herausforderung.

Nun gut, genug gelästert – nach der Sprachschule war der Nachmittag für programmlos erklärt worden, was natürlich zu einem geschlossenen Einkaufstrip nach Dublin geführt hat. Auf mich faszinierend gewirkt hat aber gerade eben jenes Phänomen: So manche kamen mit 5 Shoppingtaschen zum Abendzug nach Bray zurück, andere wiederum hatten nur einige winzige Täschchen bei sich. Was daran interessant ist? Nun ja, je kleiner das Täschchen, desto mehr wurde bezahlt. Widersinnig, nicht wahr.? So hatte ich mich auf einen schicken Flechtgürtel und ein Oberteil für besonders heiße Tage beschränkt, dafür 40 Euro in den Untiefen der Dubliner Geschäftsviertel ausgesetzt und kam mit Einkäufen zurück, die ohne Probleme auch in einem Toiletttäschchen  Platz gefunden hätten. Andere Kandidaten kamen mit wie zuvor schon erwähnten 5 Taschen zurück, deren Inhalt aber gerade einmal im Wert von 60 Euro war.

Wie dem auch sei, noch einem schnellen Abendessen gings dann gleich zur Irish Dancing Night, es kann sich glaube ich jeder vorstellen, was für ein riesengroßer Spaß das war. Über einige Umwege fanden wir dann auch noch nach Hause, wobei wir aber die ganze Stadt beinahe zwei Mal durchquert hatten (kein Scherz, es fahren einfach zu viele verschiedene Busse, da ist es doch bitte völlig normal, dass sich eine Gruppe von fast 20 Schülern in einer Kleinstadt verirrt…^^).

Nach einem ausgedehnten Bad werde ich mich wohl jetzt im Morpheus Arme fallen lassen, aber eine beinahe schon grenzgeniale Erfolgsmeldung gibt es noch in diesen Eintrag einzubauen: Es hat sein geschlagenen 24 Stunden nicht geregnet und die lauwarme Nacht ist sternenklar!

Schlaft gut, meine Lieben – BM:Writing

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